Überlegungen zu den Rahmenbedingungen des Versicherungssoftware-Marktes (Gastbeitrag)

Gastbeitrag von Matti Bargfried (CODie software products e.K.)
Welche Faktoren werden die Marktteilnehmer in welche Richtung drängen und wie wirken sie sich konkret auf den Wettbewerb und die Produktgestaltung aus? Wird es ein neues goldenes Zeitalter geben?
Der folgende Text ist ein Extrakt aus verschiedenen Gesprächen mit Maklern, Versicherern, Pools und Softwareherstellern. Geäußert wurden viele interessante Überlegungen und diese möchte ich dem Leser näherbringen, nicht als einzige Wahrheit, sondern als Gedankenanstoß.
Hersteller
Die Hersteller von IT-Systemen sehen sich wachsenden Kostendruck ausgesetzt, der nicht durch beliebige Steigerung der Lizenzkosten abgefangen werden kann. Dabei sind ein Teil der Marktakteure sowohl Kunden der Systemlieferanten als auch gleichzeitig Produzent oder zumindest Auftraggeber (Pools, Versicherer, Assekuradeure, Vertriebe).
Für fast alle Hersteller gilt, dass insbesondere die Aufwendungen eine Software am Leben zu erhalten stark steigen. Dies hängt mittelbar mit Marktanforderungen nach „Konnektivität“ zusammen, welche gleichermaßen eine Fluchtbewegung der IT-Anwender ist, aus dem Kostendruck entstehend. Vordergründig bedeutet Konnektivität Daten an externe Systeme zu liefern oder von diesem zu empfangen, tatsächlich geht es jedoch darum zwei fremde Unternehmensprozesse zusammenzuführen und durch den Verzicht auf menschliches Eingreifen die Durchlaufzeiten zu verringern und die Prozesskosten zu reduzieren.
Jedes Jahr wächst die Zahl der zu pflegenden Schnittstellen weiter, selbst bei (unterstelltem) gleichbleibenden Wachstum der Schnittstellenanzahl sorgt dies für einen wachsenden Berg im Rücken der IT-Anbieter. Diese Schnittstellen müssen ständig aktuell gehalten werden (Anpassung an Änderungen des Schnittstellenpartners, der Gesetze, der Standards etc.), das geht zu Lasten der Programmierkapazität für andere Funktionen oder muss durch weiteres Personal abgefedert werden.
Zusätzlich steigt natürlich der Test- und Supportaufwand, da es mehr mögliche „Points of Failure“ gibt und Änderungen durch Partner nicht immer adäquat kommuniziert werden.
Gesellschaften
Extrapoliert steigen also IT-Kosten weiter über die nächsten Jahre an, allerdings verringert die höhere Konnektivität gleichzeitig die Verwaltungskosten. Die Anpassung der hauseigenen Systeme stellt Versicherer jedoch noch einmal vor eine ganz eigene Herausforderung. So ist die Implementierung der BiPRO-Normen aufwendig und teuer, ermöglicht jedoch insbesondere kleineren Versicherern, die Programmierung von vielen kleinen Schnittstellen zu Hauptabnehmern wie Vertriebe und Pools oder Vergleichern zu umgehen und dadurch eine kostengünstigere Marktdurchdringung zu erreichen.
Es ist nicht absehbar, dass BiPRO in einer mittelfristigen Zeitspanne die meisten direkten Schnittstellen zwischen den vielen verschiedenen Softwaresystemen ersetzen kann, und es somit zu einer flächendeckenden Entspannung kommt.
BiPRO Norm 420 (Tarifierung, Antrag, Angebot) und Norm 430 (Transfer) bieten hier erste Entlastung für Pools, Vergleicher und Versicherer, es mangelt aber noch an Verbreitung und ausreichend Tiefgang sowie Umsetzungsqualität. Des weiteren ist der Fokus natürlich sehr eng auf die Prozesse zwischen Vertragsanbahnung und Vertragsende fokussiert, was viele Maklerprozesse außen vor lässt.
An BiPRO ist gut zu erkennen, dass auch die Versicherer den Konnektivitätsanforderungen des Marktes unterworfen sind, mit unmittelbarer Auswirkung auf ihre Zukunftsaussichten. Denn zukünftig bestimmt weniger die Marke und die Konditionsgestaltung ob ein Produkt einen hohen Verbreitungsgrad erreicht, sondern die Zugänglichkeit des Produktes – sprich die Ermöglichung einer kostengünstigen digitalen Abwicklung durch viele Akteure.
Heute schon bedingen einige Maklerpools von den Produktgebern digitale Prozesse, da manuelle Abarbeitung oder gesonderte Schnittstellenprogrammierung die zu erwartenden Gewinne aus Differenzprovisionen / Abschlussprovisionen senkt. Konnektivität wird also immer mehr zur Eintrittskarte und später zur Voraussetzung, um weiter am Marktgeschehen teilzunehmen.
Das wird den akzeptierten Kostenanteil der IT-Systeme an den Gesamtkosten steigern, gedeckelt letztlich durch die erwarteten Gewinne.
Autor: Matti Bargfried, CODie software products e.K.: Leiter Marketing
Pressekontakt:
Herr Matti Bargfried
Tel.: 0331-5818420
E-Mail: demo@codie.com
CODie software products e.K.
Zeppelinstr. 47 A
14471 Potsdam
www.codie.com
CODie software products e.K. entwickelt seit 1990 Bestandsverwaltungs- und Provisionsabrechnungssoftware für Versicherungsmakler, Finanzvertriebe und Maklerpools. Im Fokus steht bei der permanenten Weiterentwicklung die Verschlankung und Optimierung von Unternehmensprozessen im Versicherungsvertrieb. Garant für die Zukunftssicherheit ist unter anderem die Entwicklung mit den modernsten Entwicklungswerkzeugen.

Überlegungen zu den Rahmenbedingungen des Versicherungssoftware-Marktes (Gastbeitrag)

Gastbeitrag von Matti Bargfried (CODie software products e.K.)
Welche Faktoren werden die Marktteilnehmer in welche Richtung drängen und wie wirken sie sich konkret auf den Wettbewerb und die Produktgestaltung aus? Wird es ein neues goldenes Zeitalter geben?
Der folgende Text ist ein Extrakt aus verschiedenen Gesprächen mit Maklern, Versicherern, Pools und Softwareherstellern. Geäußert wurden viele interessante Überlegungen und diese möchte ich dem Leser näherbringen, nicht als einzige Wahrheit, sondern als Gedankenanstoß.
Hersteller
Die Hersteller von IT-Systemen sehen sich wachsenden Kostendruck ausgesetzt, der nicht durch beliebige Steigerung der Lizenzkosten abgefangen werden kann. Dabei sind ein Teil der Marktakteure sowohl Kunden der Systemlieferanten als auch gleichzeitig Produzent oder zumindest Auftraggeber (Pools, Versicherer, Assekuradeure, Vertriebe).
Für fast alle Hersteller gilt, dass insbesondere die Aufwendungen eine Software am Leben zu erhalten stark steigen. Dies hängt mittelbar mit Marktanforderungen nach „Konnektivität“ zusammen, welche gleichermaßen eine Fluchtbewegung der IT-Anwender ist, aus dem Kostendruck entstehend. Vordergründig bedeutet Konnektivität Daten an externe Systeme zu liefern oder von diesem zu empfangen, tatsächlich geht es jedoch darum zwei fremde Unternehmensprozesse zusammenzuführen und durch den Verzicht auf menschliches Eingreifen die Durchlaufzeiten zu verringern und die Prozesskosten zu reduzieren.
Jedes Jahr wächst die Zahl der zu pflegenden Schnittstellen weiter, selbst bei (unterstelltem) gleichbleibenden Wachstum der Schnittstellenanzahl sorgt dies für einen wachsenden Berg im Rücken der IT-Anbieter. Diese Schnittstellen müssen ständig aktuell gehalten werden (Anpassung an Änderungen des Schnittstellenpartners, der Gesetze, der Standards etc.), das geht zu Lasten der Programmierkapazität für andere Funktionen oder muss durch weiteres Personal abgefedert werden.
Zusätzlich steigt natürlich der Test- und Supportaufwand, da es mehr mögliche „Points of Failure“ gibt und Änderungen durch Partner nicht immer adäquat kommuniziert werden.
Gesellschaften
Extrapoliert steigen also IT-Kosten weiter über die nächsten Jahre an, allerdings verringert die höhere Konnektivität gleichzeitig die Verwaltungskosten. Die Anpassung der hauseigenen Systeme stellt Versicherer jedoch noch einmal vor eine ganz eigene Herausforderung. So ist die Implementierung der BiPRO-Normen aufwendig und teuer, ermöglicht jedoch insbesondere kleineren Versicherern, die Programmierung von vielen kleinen Schnittstellen zu Hauptabnehmern wie Vertriebe und Pools oder Vergleichern zu umgehen und dadurch eine kostengünstigere Marktdurchdringung zu erreichen.
Es ist nicht absehbar, dass BiPRO in einer mittelfristigen Zeitspanne die meisten direkten Schnittstellen zwischen den vielen verschiedenen Softwaresystemen ersetzen kann, und es somit zu einer flächendeckenden Entspannung kommt.
BiPRO Norm 420 (Tarifierung, Antrag, Angebot) und Norm 430 (Transfer) bieten hier erste Entlastung für Pools, Vergleicher und Versicherer, es mangelt aber noch an Verbreitung und ausreichend Tiefgang sowie Umsetzungsqualität. Des weiteren ist der Fokus natürlich sehr eng auf die Prozesse zwischen Vertragsanbahnung und Vertragsende fokussiert, was viele Maklerprozesse außen vor lässt.
An BiPRO ist gut zu erkennen, dass auch die Versicherer den Konnektivitätsanforderungen des Marktes unterworfen sind, mit unmittelbarer Auswirkung auf ihre Zukunftsaussichten. Denn zukünftig bestimmt weniger die Marke und die Konditionsgestaltung ob ein Produkt einen hohen Verbreitungsgrad erreicht, sondern die Zugänglichkeit des Produktes – sprich die Ermöglichung einer kostengünstigen digitalen Abwicklung durch viele Akteure.
Heute schon bedingen einige Maklerpools von den Produktgebern digitale Prozesse, da manuelle Abarbeitung oder gesonderte Schnittstellenprogrammierung die zu erwartenden Gewinne aus Differenzprovisionen / Abschlussprovisionen senkt. Konnektivität wird also immer mehr zur Eintrittskarte und später zur Voraussetzung, um weiter am Marktgeschehen teilzunehmen.
Das wird den akzeptierten Kostenanteil der IT-Systeme an den Gesamtkosten steigern, gedeckelt letztlich durch die erwarteten Gewinne.
Autor: Matti Bargfried, CODie software products e.K.: Leiter Marketing
Pressekontakt:
Herr Matti Bargfried
Tel.: 0331-5818420
E-Mail: demo@codie.com
CODie software products e.K.
Zeppelinstr. 47 A
14471 Potsdam
www.codie.com
CODie software products e.K. entwickelt seit 1990 Bestandsverwaltungs- und Provisionsabrechnungssoftware für Versicherungsmakler, Finanzvertriebe und Maklerpools. Im Fokus steht bei der permanenten Weiterentwicklung die Verschlankung und Optimierung von Unternehmensprozessen im Versicherungsvertrieb. Garant für die Zukunftssicherheit ist unter anderem die Entwicklung mit den modernsten Entwicklungswerkzeugen.