FINASS-Übernahme: Makler unter Druck durch Insurgo

FINASS-Übernahme: Makler unter Druck durch Insurgo

Der Investor BID Equity hat das MVP-System FINASS übernommen und drängt die Makler zum Wechsel zu Insurgo. Die Kosten steigen bis zu 600 %. Statt menschlicher Unterstützung gibt es nur noch Chatbots und der partnerschaftliche Umgang ist passé, weshalb sich Makler in WhatsApp-Gruppen organisieren.

Im April 2025 übernahm BID Equity das Maklerverwaltungsprogramm FINASS und übt hohen Druck auf Nutzer aus, auf Insurgo umzusteigen. Die Migration treibt die Gebühren auf das Fünf- bis Siebenfache und beendet eine jahrelange partnerschaftliche Beziehung zwischen Hersteller und Makler.

Ein langjähriger FINASS-Nutzer mit sechs Arbeitsplätzen soll bei Insurgo das Fünffache zahlen. Hinzu kommen nutzungsbasierte Zusatzkosten: 0,50 € pro importiertem Dokument (12.000–13.000 Dokumente = 5.000–6.000 €) sowie 1 € pro digitale Unterschrift.

Entwicklungskosten moderner Software sind grundsätzlich gestiegen, und FINASS war veraltet. Dennoch hätten laut Maklereinschätzung 80 % der Nutzer auch bei einer Verdopplung der FINASS-Gebühren nicht gewechselt.

Das neue Preismodell erlaubt jederzeitige Kostenanpassungen, das befürchtete Open-End-Kostenrisiko verunsichert die Makler. Insurgo wirbt auf der BID-Equity-Website mit einer Net Revenue Retention von 111 %, was bestehende Kunden 11 % mehr zahlen lässt.

FINASS-Gründer Frank Weber hatte die Onlinefähigkeit seiner Software angestrebt, scheiterte jedoch. Ein designierter Nachfolger kam nicht, größere Kunden wanderten ab, und die interne Lösung war gescheitert.

Auf der Website lockt BID Equity verkaufswillige MVP-Hersteller mit der „Brandmauer“, die persönliche finanzielle Unabhängigkeit sichern soll, ohne in Rente zu gehen.

Bereits in einer Videobotschaft forderte man die Anwender zum Wechsel auf. Nur 1,5 Wochen später telefonierte Weber persönlich mit denen, die noch nicht umgestiegen waren – ein ungewöhnlicher Schritt nach jahrelanger Entwicklungsfokussierung.

Bei der ersten Insurgo-Präsentation am 29. April zeigten sich aggressive Verkaufsmethoden statt familiärer Kultur. Insurgo wurde als hochpreisige Alternative präsentiert, während die Zukunft von FINASS vage blieb.

Seit zwei Monaten werden beim Start von FINASS-Software neue AGB angezeigt, die Supportkosten neu regeln. Ohne Akzeptanz gibt es keinen Support mehr, frühere Gratis-Leistungen werden verweigert.

Das FINASS-Forum wurde aus „Sicherheitsgründen“ durch ein moderiertes Forum ersetzt. Beiträge werden geprüft, kritische Äußerungen zensiert. Viele Makler haben deshalb eine WhatsApp-Gruppe gegründet.

Die Servicequalität litt stark: GDV-Import-Fehler blieben unkorrekt im System, und Supportanfragen enden in Standardantworten. Bei Insurgo kostet Support 120 € pro Stunde, Wartezeiten betragen statt 2,5 Min bis zu vier Wochen.

Die Migration verlief mangelhaft: Produktpartner und Ansprechpartner fehlen, Makler arbeiten im Parallelbetrieb weiter. FINASS gewährt nach Kündigung nur zwölf Monate lesenden Zugriff auf Altdaten.

Die Übernahme verschärft die Marktmacht weniger Anbieter. KEASY und CODie verlangen fünf Arbeitsplätze, Pool-Systeme bleiben schwer zugänglich und meinMVP steht wegen Versichererbindung in der Kritik.

Viele Makler haben sich ein Jahr Bedenkzeit gegeben und prüfen Alternativen. Einige profitieren von doppeltem Bestand bei halbiertem Personal und nehmen die Kostenexplosion gelassener.

Den Originaltext lesen sie hier: FINASS-Übernahme: Vom Partner zum Profitcenter – dvb

FINASS-Übernahme: Makler unter Druck durch Insurgo

FINASS-Übernahme: Makler unter Druck durch Insurgo

Der Investor BID Equity hat das MVP-System FINASS übernommen und drängt die Makler zum Wechsel zu Insurgo. Die Kosten steigen bis zu 600 %. Statt menschlicher Unterstützung gibt es nur noch Chatbots und der partnerschaftliche Umgang ist passé, weshalb sich Makler in WhatsApp-Gruppen organisieren.

Im April 2025 übernahm BID Equity das Maklerverwaltungsprogramm FINASS und übt hohen Druck auf Nutzer aus, auf Insurgo umzusteigen. Die Migration treibt die Gebühren auf das Fünf- bis Siebenfache und beendet eine jahrelange partnerschaftliche Beziehung zwischen Hersteller und Makler.

Ein langjähriger FINASS-Nutzer mit sechs Arbeitsplätzen soll bei Insurgo das Fünffache zahlen. Hinzu kommen nutzungsbasierte Zusatzkosten: 0,50 € pro importiertem Dokument (12.000–13.000 Dokumente = 5.000–6.000 €) sowie 1 € pro digitale Unterschrift.

Entwicklungskosten moderner Software sind grundsätzlich gestiegen, und FINASS war veraltet. Dennoch hätten laut Maklereinschätzung 80 % der Nutzer auch bei einer Verdopplung der FINASS-Gebühren nicht gewechselt.

Das neue Preismodell erlaubt jederzeitige Kostenanpassungen, das befürchtete Open-End-Kostenrisiko verunsichert die Makler. Insurgo wirbt auf der BID-Equity-Website mit einer Net Revenue Retention von 111 %, was bestehende Kunden 11 % mehr zahlen lässt.

FINASS-Gründer Frank Weber hatte die Onlinefähigkeit seiner Software angestrebt, scheiterte jedoch. Ein designierter Nachfolger kam nicht, größere Kunden wanderten ab, und die interne Lösung war gescheitert.

Auf der Website lockt BID Equity verkaufswillige MVP-Hersteller mit der „Brandmauer“, die persönliche finanzielle Unabhängigkeit sichern soll, ohne in Rente zu gehen.

Bereits in einer Videobotschaft forderte man die Anwender zum Wechsel auf. Nur 1,5 Wochen später telefonierte Weber persönlich mit denen, die noch nicht umgestiegen waren – ein ungewöhnlicher Schritt nach jahrelanger Entwicklungsfokussierung.

Bei der ersten Insurgo-Präsentation am 29. April zeigten sich aggressive Verkaufsmethoden statt familiärer Kultur. Insurgo wurde als hochpreisige Alternative präsentiert, während die Zukunft von FINASS vage blieb.

Seit zwei Monaten werden beim Start von FINASS-Software neue AGB angezeigt, die Supportkosten neu regeln. Ohne Akzeptanz gibt es keinen Support mehr, frühere Gratis-Leistungen werden verweigert.

Das FINASS-Forum wurde aus „Sicherheitsgründen“ durch ein moderiertes Forum ersetzt. Beiträge werden geprüft, kritische Äußerungen zensiert. Viele Makler haben deshalb eine WhatsApp-Gruppe gegründet.

Die Servicequalität litt stark: GDV-Import-Fehler blieben unkorrekt im System, und Supportanfragen enden in Standardantworten. Bei Insurgo kostet Support 120 € pro Stunde, Wartezeiten betragen statt 2,5 Min bis zu vier Wochen.

Die Migration verlief mangelhaft: Produktpartner und Ansprechpartner fehlen, Makler arbeiten im Parallelbetrieb weiter. FINASS gewährt nach Kündigung nur zwölf Monate lesenden Zugriff auf Altdaten.

Die Übernahme verschärft die Marktmacht weniger Anbieter. KEASY und CODie verlangen fünf Arbeitsplätze, Pool-Systeme bleiben schwer zugänglich und meinMVP steht wegen Versichererbindung in der Kritik.

Viele Makler haben sich ein Jahr Bedenkzeit gegeben und prüfen Alternativen. Einige profitieren von doppeltem Bestand bei halbiertem Personal und nehmen die Kostenexplosion gelassener.

Den Originaltext lesen sie hier: FINASS-Übernahme: Vom Partner zum Profitcenter – dvb