Studie: Zwei Drittel der Assekuranzen suchen Standardsoftware für den Versicherungsbetrieb

Kategorien: Software3,9 min read

Die deutsche Assekuranz steht vor einem Umbruch: 67 Prozent der Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherer suchen kurz- oder mittelfristig eine neue IT-Plattform für den kompletten Versicherungsbetrieb. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb” des Software- und Beratungshauses PPI AG. Die befragten Versicherer repräsentieren alle am deutschen Markt vertretenen Unternehmensgrößen und die damit verbundenen unterschiedlichen IT-Strategien. Die Assekuranzen wenden sich damit von historisch gewachsenen Systemen aus Eigenentwicklungen ab und suchen nach Standardsoftware oder Baukastensystemen. Dabei sind sie durchaus bereit, größere Summen im hohen einstelligen Millionenbereich zu investieren.
Die deutschen Versicherer sind zunehmend offen für den Einsatz von Standardsoftware. Damit setzt ein Wertewandel ein. Denn noch vor wenigen Jahren haben die Assekuranzen fast ausschließlich auf selbst entwickelte Softwarelösungen gesetzt, um ihre IT an ganz spezifische Bedürfnisse anzupassen. Doch jetzt sprechen vor allem zwei Argumente dagegen: Kosten und Zeit. Die vorhandenen IT-Systeme sind über die vergangenen 15 bis 20 Jahre gewachsen. Aus einem kleinen Kern ist ein großes verzweigtes Labyrinth geworden. Dieses komplett selbst neu zu gestalten, trauen sich viele Versicherer nicht mehr zu. Vor allem, weil dies hohe Kosten verursacht. Zudem dauern Programmierung und Implementierung von individuell entwickelter Software oftmals sehr lange.
“Die Zeit der Eigenentwicklungen ist vorbei. Heute sind Versicherer mit historisch gewachsenen Systemwelten nicht mehr wettbewerbsfähig, da diese Systeme nicht die Anforderungen an Flexibilität und niedrige Kosten erfüllen. Zwei von drei Versicherern suchen deshalb gezielt nach Standardlösungen, die sie mit wenigen Handgriffen individuell konfigurieren können”, sagt Tobias Kohl, Studienleiter und Versicherungsexperte des auf Finanzunternehmen spezialisierten Software- und Beratungshauses PPI AG. Eine Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen, besteht im Einsatz von Standardsoftware. Sie verursacht rund 20 bis 30 Prozent geringere Kosten als Individualsoftware. Wobei selbst beim Einsatz von Standardsoftware die Erneuerung der kompletten Bestands- und Schadensoftware eines durchschnittlichen Versicherungsunternehmens mindestens fünf bis zehn Millionen Euro an Investitionen verschlingt, schätzt Kohl.
Zudem wird weniger Zeit benötigt, bis die IT-Lösung einsatzbereit ist. “Versicherer scheuen zunehmend IT-Projekte, deren Ende kaum absehbar ist”, so Kohl.
Gefragt, welche Art von IT-Plattform sie anstreben, gab mit 67 Prozent die Mehrzahl der befragten Versicherer an, eine Standardlösung zu bevorzugen. Diese sollte allerdings durch individuelle Softwareergänzungen angepasst werden können. 33 Prozent aller Befragten suchen eher eine Standardlösung, die nur durch Parametrisierung angepasst werden kann. Bei dieser Variante werden nur die vom Versicherungsunternehmen benötigten Teile einer umfangreichen Softwarelösung aktiviert beziehungsweise nicht benötigte Funktionen deaktiviert. 50 Prozent der befragten deutschen Assekuranzen können sich statt klassischer Standardsoftware eine Lösung nach dem Baukastensystem vorstellen. Dabei können einzelne Bauteile für bestimmte Teillösungen mit der vorhandenen IT verbunden werden. Bei diesen Entwicklungsplattformen für Applikationen bevorzugen sie eine Variante mit vordefinierter Branchenlösung Versicherung.
Bei einer Analyse der 21 wichtigsten deutschen und internationalen Hersteller von IT-Plattformen zeigt sich, dass die Flexibilität der Lösungen steigt. “Hersteller haben die Bedeutung von stärkerer Flexibilität hinsichtlich Anpassbarkeit an individuelle Kundenbedürfnisse und Nutzbarkeit einzelner fachlicher Services erkannt”, sagt Kohl. Die fachliche Abdeckung variiert jedoch stark, daher müsse jedes Unternehmen genau prüfen, welche Lösung zu den spezifischen Anforderungen passe.
“Egal ob Standard oder Baukasten: Vorgefertigte Software muss nicht heißen, dass diese nur unspezifische Lösungen bietet. Dafür sind die Anforderungen der Branche zu speziell – gerade was Regularien betrifft”, erklärt Experte Kohl. Doch hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der Software von der Stange: Standardlösungen namhafter Hersteller mit Branchenerfahrung bieten ihren Kunden eine automatische Anpassung an aktuelle regulatorische Anforderungen, so dass Compliance immer gegeben ist.
Zur Studie
Für die Marktstudie “IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb” wurden zwölf große deutsche Versicherer im Auftrag der PPI AG befragt. Die Befragung fand von März bis Mai 2014 statt. Zusätzlich wurden die wichtigsten nationalen und ausgewählte internationale Hersteller von IT-Plattformen befragt. Das Ergebnis stellt die Anforderungen der Versicherer den Lösungsangeboten des Marktes gegenüber.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 30 Jahren an den Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die Finanzbranche tätig. 2013 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen 372 Mitarbeitern 47,3 Millionen Euro Umsatz in den drei Geschäftsfeldern Consulting, Software-Entwicklung und Software-Produkte. PPI stärkt die Marktposition von Versicherungsunternehmen durch fachlich wie methodisch exzellente Lösungen für alle Kernprozesse der Assekuranz, basierend auf langjähriger Praxiserfahrung. In der Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der strategischen über die versicherungs- und bankfachliche bis zur IT-Beratung.
Pressekontakt:

Florian Bongartz
Faktenkontor GmbH
Tel: +49 (0)40 253 185-128
Fax: +49 (0)40 253 185-320
E-Mail: florian.bongartz@faktenkontor.de

Studie: Zwei Drittel der Assekuranzen suchen Standardsoftware für den Versicherungsbetrieb

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Die deutsche Assekuranz steht vor einem Umbruch: 67 Prozent der Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherer suchen kurz- oder mittelfristig eine neue IT-Plattform für den kompletten Versicherungsbetrieb. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb” des Software- und Beratungshauses PPI AG. Die befragten Versicherer repräsentieren alle am deutschen Markt vertretenen Unternehmensgrößen und die damit verbundenen unterschiedlichen IT-Strategien. Die Assekuranzen wenden sich damit von historisch gewachsenen Systemen aus Eigenentwicklungen ab und suchen nach Standardsoftware oder Baukastensystemen. Dabei sind sie durchaus bereit, größere Summen im hohen einstelligen Millionenbereich zu investieren.
Die deutschen Versicherer sind zunehmend offen für den Einsatz von Standardsoftware. Damit setzt ein Wertewandel ein. Denn noch vor wenigen Jahren haben die Assekuranzen fast ausschließlich auf selbst entwickelte Softwarelösungen gesetzt, um ihre IT an ganz spezifische Bedürfnisse anzupassen. Doch jetzt sprechen vor allem zwei Argumente dagegen: Kosten und Zeit. Die vorhandenen IT-Systeme sind über die vergangenen 15 bis 20 Jahre gewachsen. Aus einem kleinen Kern ist ein großes verzweigtes Labyrinth geworden. Dieses komplett selbst neu zu gestalten, trauen sich viele Versicherer nicht mehr zu. Vor allem, weil dies hohe Kosten verursacht. Zudem dauern Programmierung und Implementierung von individuell entwickelter Software oftmals sehr lange.
“Die Zeit der Eigenentwicklungen ist vorbei. Heute sind Versicherer mit historisch gewachsenen Systemwelten nicht mehr wettbewerbsfähig, da diese Systeme nicht die Anforderungen an Flexibilität und niedrige Kosten erfüllen. Zwei von drei Versicherern suchen deshalb gezielt nach Standardlösungen, die sie mit wenigen Handgriffen individuell konfigurieren können”, sagt Tobias Kohl, Studienleiter und Versicherungsexperte des auf Finanzunternehmen spezialisierten Software- und Beratungshauses PPI AG. Eine Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen, besteht im Einsatz von Standardsoftware. Sie verursacht rund 20 bis 30 Prozent geringere Kosten als Individualsoftware. Wobei selbst beim Einsatz von Standardsoftware die Erneuerung der kompletten Bestands- und Schadensoftware eines durchschnittlichen Versicherungsunternehmens mindestens fünf bis zehn Millionen Euro an Investitionen verschlingt, schätzt Kohl.
Zudem wird weniger Zeit benötigt, bis die IT-Lösung einsatzbereit ist. “Versicherer scheuen zunehmend IT-Projekte, deren Ende kaum absehbar ist”, so Kohl.
Gefragt, welche Art von IT-Plattform sie anstreben, gab mit 67 Prozent die Mehrzahl der befragten Versicherer an, eine Standardlösung zu bevorzugen. Diese sollte allerdings durch individuelle Softwareergänzungen angepasst werden können. 33 Prozent aller Befragten suchen eher eine Standardlösung, die nur durch Parametrisierung angepasst werden kann. Bei dieser Variante werden nur die vom Versicherungsunternehmen benötigten Teile einer umfangreichen Softwarelösung aktiviert beziehungsweise nicht benötigte Funktionen deaktiviert. 50 Prozent der befragten deutschen Assekuranzen können sich statt klassischer Standardsoftware eine Lösung nach dem Baukastensystem vorstellen. Dabei können einzelne Bauteile für bestimmte Teillösungen mit der vorhandenen IT verbunden werden. Bei diesen Entwicklungsplattformen für Applikationen bevorzugen sie eine Variante mit vordefinierter Branchenlösung Versicherung.
Bei einer Analyse der 21 wichtigsten deutschen und internationalen Hersteller von IT-Plattformen zeigt sich, dass die Flexibilität der Lösungen steigt. “Hersteller haben die Bedeutung von stärkerer Flexibilität hinsichtlich Anpassbarkeit an individuelle Kundenbedürfnisse und Nutzbarkeit einzelner fachlicher Services erkannt”, sagt Kohl. Die fachliche Abdeckung variiert jedoch stark, daher müsse jedes Unternehmen genau prüfen, welche Lösung zu den spezifischen Anforderungen passe.
“Egal ob Standard oder Baukasten: Vorgefertigte Software muss nicht heißen, dass diese nur unspezifische Lösungen bietet. Dafür sind die Anforderungen der Branche zu speziell – gerade was Regularien betrifft”, erklärt Experte Kohl. Doch hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der Software von der Stange: Standardlösungen namhafter Hersteller mit Branchenerfahrung bieten ihren Kunden eine automatische Anpassung an aktuelle regulatorische Anforderungen, so dass Compliance immer gegeben ist.
Zur Studie
Für die Marktstudie “IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb” wurden zwölf große deutsche Versicherer im Auftrag der PPI AG befragt. Die Befragung fand von März bis Mai 2014 statt. Zusätzlich wurden die wichtigsten nationalen und ausgewählte internationale Hersteller von IT-Plattformen befragt. Das Ergebnis stellt die Anforderungen der Versicherer den Lösungsangeboten des Marktes gegenüber.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 30 Jahren an den Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die Finanzbranche tätig. 2013 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen 372 Mitarbeitern 47,3 Millionen Euro Umsatz in den drei Geschäftsfeldern Consulting, Software-Entwicklung und Software-Produkte. PPI stärkt die Marktposition von Versicherungsunternehmen durch fachlich wie methodisch exzellente Lösungen für alle Kernprozesse der Assekuranz, basierend auf langjähriger Praxiserfahrung. In der Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der strategischen über die versicherungs- und bankfachliche bis zur IT-Beratung.
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Florian Bongartz
Faktenkontor GmbH
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